Sechs No-Gos beim Getriebe
03.10.2022

Mit dem Getriebe sollte man lieber sorgsam umgehen. Denn eine Reparatur dieses Bauteils ist meistens aufwendig und teuer. Folgende sechs Fehler sollten Sie daher unterlassen.

Schönen Gruß ans Getriebe! – Sie haben diesen humorigen Spruch vielleicht schon einmal von Ihrem Beifahrer gehört, wenn Sie knirschend und knackend den Gang gewechselt haben. Allerdings ist dieser Aufschrei des Getriebes gar nicht so lustig, denn ist es einmal beschädigt, drohen hohe Reparaturkosten.

Wie funktioniert ein Getriebe eigentlich?

Um die Wichtigkeit der richtigen Bedienung eines Schaltgetriebes nachvollziehen zu können, wollen wir kurz seine Funktion erläutern: Vereinfacht gesagt, leitet das Getriebe die Kraft des Motors an die Räder weiter. Dies passiert mithilfe der verschiedenen Gänge, passend zu entsprechenden Fahrsituation. Für die unterschiedlichen Gänge sorgen unterschiedlich große Zahnradpaare im Inneren des Getriebes. Durch das Betätigen des Ganghebels werden über ein Schaltgestänge oder Schaltseile jeweils zwei Zahnräder miteinander verbunden. Dazu muss durchs Drücken des Kupplungspedals die Verbindung zwischen Motor und Getriebe kurzfristig getrennt werden, damit man einen anderen Gang einlegen kann und das Zusammenwirken der einzelnen Zahnräder reibungslos klappt.

Fehler Nr. 1: Sie kuppeln nicht richtig

Motor und Getriebe müssen also kurzfristig voneinander getrennt/abgekoppelt werden, um sauber in einen anderen Gang schalten zu können. Wer das Kupplungspedal nicht rechtzeitig und richtig bzw. komplett durchtritt und dennoch in den nächsten Gang schaltet, dann krachen die Zahnräder aneinander, da sie aufgrund der Antriebsleistung des Motors immer noch unter Last stehen – und Sie vernehmen dieses metallisch knirschende Geräusch. Im schlimmsten Fall fällt sogar ein Zahnrad aus, das kann richtig teuer werden. – Daher immer das Kupplungspedal ganz und rechtzeitig durchtreten!

Fehler Nr. 2: Sie wechseln die Gänge zu schnell

Vor allem „sportliche“ Fahrer schalten gern möglichst kurz und schnell. Das ist insofern riskant, da eines der zwei Zahnräder, die beim Schalten miteinander verbunden werden, sich schneller oder langsamer dreht als jenes, das sich gerade genauso schnell dreht wie das (Straßen)Rad. Um miteinander gekoppelt zu werden, müssen sie sich jedoch gleich schnell drehen. Dafür sorgen Synchronringe, die ein Zahnrad abbremsen oder beschleunigen und es somit auf die Raddrehzahl anpassen. Schalten Sie nun zu rasch, geben Sie dem Synchronring keine Chance und Zeit, diese Anpassung sanft vorzunehmen, sondern er reibt und drückt heftig auf das Zahnrad. Das führt zu einem schnelleren Verschleiß des Synchronrings, was zu teuren Folgeschäden führen kann: Zum einen können dabei entstehende Splitter ins Öl geraten, wodurch Lager oder Zahnräder im Getriebe nicht mehr ordentlich geschmiert werden können und schneller kaputt werden. Zum anderen kann der Synchronring sogar brechen. – Schalten Sie daher lieber mit Bedacht, denn abgebrochene Teile von besagten Synchronringen oder auch von Zahnrädern können im Inneren des Getriebegehäuses wild herumgewirbelt werden und schlimme Folgeschäden anrichten.

Fehler Nr. 3: Sie überspringen einzelne Gänge

Manche Fahrer überspringen besonders beim Hochschalten gerne einzelne Gänge – keine gute Idee! Denn so müssen die Zahnräder deutlich größere Unterschiede an Drehgeschwindigkeit ausgleichen und werden nicht gleichmäßig betätigt. Das kann zu einem Getriebeschaden führen. – Schalten Sie daher stets in den nächsthöheren/-niedrigeren Gang.

Fehler Nr. 4: Sie legen den Retourgang ein, während das Auto noch rollt

Der Rückwärtsgang dreht die Räder in die andere Richtung. Dafür gibt es im Getriebe ein eigenes Zahnradpaar, das – im Unterschied zu den Vorwärtsgängen – nicht synchronisiert ist. Daher sollte das Fahrzeug völlig zum Stillstand gebracht werden und auch die Kupplung bereits kurz vor dem Gangeinlegen getreten werden, damit die beiden Zahnräder sauber miteinander gekoppelt werden können.

Fehler Nr. 5: Sie lassen die Hand auf dem Schalthebel liegen

Es mag cool aussehen, schadet aber auf Dauer dem Getriebe, wenn Sie den Schalthebel zur Mittelarmlehne umfunktionieren. Der Grund: Durch den Druck der Hand wird die Schaltmuffe belastet, was weitere Belastungen und schnelleren Verschleiß des Getriebes mit sich führt. – Lassen Sie daher während der Fahrt Ihre Hände auf dem Lenkrad – das dient dem Getriebe und der Verkehrssicherheit.

Fehler Nr. 6 Sie vernachlässigen die Wartung

Lassen Sie Ihr Getriebe regelmäßig warten. Dazu zählen unter anderem ein Check bzw. Wechsel des Getriebeöls. Bei sorgfältiger Wartung können Sie nicht nur Schäden des Getriebes vorbeugen, sondern auch seine Lebensdauer verlängern.

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